Das Focus Magazin berichtet über uns und unsere Projekte in der aktuellen Ausgabe. Ein tolles Weihnachtsgeschenk!

Zu Beginn der Adventszeit vor anderthalb Wochen befreiten MitarbeiterInnen von St.Camille in Burkina Faso diese Frau. Angeblich 15 Jahre lang hatte sie an der Kette gelebt – nur weil sie psychisch krank war. Sie wird jetzt in einem der Zentren behandelt.
WeiterlesenIn dieser Woche sind ganz verschiedene Dinge gleichzeitig passiert. Per Luftfracht hat eine größere Medikamentenlieferung unser Partnerzentrum in Bobo-Dioulasso erreicht. Wir haben die Medikamente mit Hilfe vieler Einzelspenden finanziert, die Action Medeor (eine Apotheke für Krisenländer mit Sitz im deutschen Tönisvorst) hat geliefert. Die Lieferung war in Bobo bereits dringend erwartet worden.
Weiterlesen„Wir wissen nicht weiter“, sagten uns die Mitarbeiter unseres Partnerzentrums im ivorischen Korhogo vor zwei Jahren. Die kleine Psychiatrie, die den gesamten Norden der Elfenbeinküste abdeckt, hat schon viele Herausforderungen bestritten, darunter Bürgerkriege und Plünderungen, diese Krise aber, sagten die Mitarbeiter, drohten das Zentrum zu überfordern: die Schwemme an Drogen, die derzeit fast alle westafrikanischen Länder in katastrophalem Ausmaß heimsucht. Die Krankenschwestern Janine Sein und Gisèle Kanzamé, die sich auf psychiatrische Erkrankungen spezialisiert haben, sehen sich in letzter Zeit immer häufiger mit Patienten konfrontiert, die sowohl an Persönlichkeitstörungen erkrankt als auch drogenabhängig sind.
WeiterlesenDieses Jahr werden wir fünfzehn! Zum Geburtstag haben uns heute Stuttgarter Zeitung/Stuttgarter Nachrichten eine kleine (große!) Aufmerksamkeit zukommen lassen! Wir freuen uns!
https://www.stuttgarter-zeitung.de/kettenmenschen-in-westafrika-leben-mit-zwei-meter-radius
Internationaler Tag der psychischen Gesundheit: 10. Oktober. #WorldMentalHealthDay
„Mein größter Traum ist es, eine feste Arbeit zu finden. Ich liebe es, auf dem Bau auszuhelfen. Aber ich höre immer noch diese Stimmen. Das hat angefangen, als ich 18 Jahre alt war und zum ersten Mal mein Dorf verlassen hatte. Ich war in die Stadt gezogen, um dort zu arbeiten. Dann waren plötzlich die Dämonen da. Sie flüsterten mir zu. Ich verstand nicht, was sie sagten.
Ängste nehmen. Verständnis aufbauen. Aufklärung ist zentral in einer Gesellschaft, in der der Glauben an Dämonen tief verankert ist und psychische Erkrankungen nicht als Krankheiten wahrgenommen werden, sondern als Zeichen von Besessenheit.
Letzte Woche bekam Blaise Sandouidi, der Gründer der kleinen Psychiatrie-Initiative in Boulsa, Burkina Faso, Besuch vom Fernsehen: Die „Tagesschau“ des Landes berichtete über den „Tag der Hygiene“, bei dem die kleine Hilfsorganisation Kranke, die auf der Straße leben, wäscht, rasiert, ihnen neue Kleider schenkt. So oft wie möglich verbindet Sandouidi seine Aktivitäten mit Aufklärungskampagnen.
Es ist unklar, wie lange Monica* an der Kette gelebt hatte. War es ein Monat, war es ein halbes Jahr? Ihre eigene Mutter hatte die damals 20-Jährige im Dorf Brobo in der Elfenbeinküste an einen großen Baumstamm fesseln lassen. Eine übliche und fürchterliche Methode: In das Holz wird eine tiefe Kerbe gesägt, in die dann das Bein des Kranken gezwungen wird – manchmal auch beide Beine. Mensch und Holz werden dann mit Kabeln oder Metallstangen miteinander verschränkt, so dass der Kranke/die Kranke sich nur noch mit dem Baumstamm durchs Dorf bewegen bzw. rutschen kann.
WeiterlesenDer 39-jährige Unternehmensberater Markus Maria Weber hatte vor einigen Jahren einen ziemlich wahnsinnigen Gedanken: Eines Tages beschloss er, aus seinem Alltag auszubrechen, seinen vorgezeichneten Karriereweg zu verlassen und sich aufs Rad zu setzen, um nach Afrika zu fahren.
WeiterlesenDieser Mann muss den Wahnsinn gleich zweier Welten aushalten. Adama Coulibaly, 45 Jahre jung, der Repräsentant unserer Organisation Freundeskreis St Camille/Kettenmenschen vor Ort. Seit 2008 unterstützt uns ‚Coul‘, wie ihn viele nennen, mit viel Energie und großen Einfühlungsvermögen. Er ist das Scharnier zwischen den Aktiven in Deutschland und den Partnerzentren in Afrika. Er studierte Germanistik und Kommunikation und unterrichtete Deutsch an einem Gymnasium in Bouake in der Elfenbeinküste, wo er immer noch tätig ist. Coulibaly ist nicht nur ein sehr guter Lehrer, Coulibaly ist ein geborener Manager – und ein noch besserer Krisenmanager – was uns sehr zugute kommt.
WeiterlesenEin auf den ersten Blick irritierendes Bild. Es ist ein Bild wie aus der Geburtsstunde der Psychiatrie, aufgenommen allerdings im Jahr 2019 in Boulsa, Burkina Faso. Für uns ein Bild der Hoffnung: Wo es weit und breit keine Psychiatrie gibt, gründete vor wenigen Jahren Blaise Sandouidi eine Initiative, die sich auf den Straßen um psychisch Kranke kümmert. Blaise Sandouidi, der hier gerade einem obdachlosen Kranken die parasitenverseuchten Haare schert, arbeitet hauptberuflich als Bauer. Jeden Tag, wenn er von seinem Feld kommt, sucht er die Kranken in ihren Verschlägen in der Stadt auf.
WeiterlesenNeue Wege erkunden! Wer in der Elfenbeinküste und in Burkina Faso psychisch krank wird, geht in den allermeisten Fällen zum Heiler. So war das schon immer, so ist das auch heute – Psychiater oder Psychologen gibt es nur in den größten Städten, und auch dort können sie sich die meisten Familien nicht leisten.
WeiterlesenCorona hat die Welt medial fest im Griff. Auch unsere Partnerländer, die Elfenbeinküste und Burkina Faso, sind betroffen. Am schwersten: Burkina Faso, das derzeit mit 146 so viele Corona-Fälle hat wie kein anderes Land in Westafrika. Darunter vier Minister und ein US-Botschafter. Die Dunkelziffer ist vermutlich viel höher, da kaum getestet wird. Auch schon vor Corona plagten zahlreiche Infektionskrankheiten die Bevölkerung. Auch schon ohne Corona leiden laut UN in diesen Wochen 2,2 Millionen Menschen in Burkina an Hunger.
Wir, als Hilfsorganisation für Psychiatrie, hoffen, dass Afrika in der aufziehenden Weltwirtschaftskrise nicht von den Geberländern vergessen wird. Wir appellieren an die EU-Regierungen, nicht an der humanitären Hilfe und der Entwicklungszusammenarbeit zu sparen. Wenn wir eines aus der Corona-Krise lernen können, dann das: Die Welt hängt zusammen. Das Problem des einen wird rasch zum Problem des anderen.
Unsere Partnerzentren sind auch in diesem Jahr auf kontinuierliche Hilfe angewiesen, jetzt: mehr denn je.
Als Lesetipp ein Artikel der ZEIT-Kollegin Andrea Böhm zur Corona-Lage in Afrika.
https://www.zeit.de/politik/ausland/2020-03/coronavirus-pandemie-krisenregionen-vereinte-nationen
Unablässige Gereiztheit. Schlafmangel. Man kommt nicht mehr zur Ruhe. Man beginnt Menschen zu misstrauen, denen man bislang vertraut hatte. Nagende Ungewissheit. Aggression. Wie erkennt man die ersten Anzeichen einer Psychose? Wie kann man dem gegensteuern, bevor der große Zusammenbruch folgt? Diese und andere Fragen standen im Mittelpunkt unserer Weiterbildung im Februar, an der 19 MitarbeiterInnen unserer Partnerzentren teilgenommen haben.
WeiterlesenZwei Jahrzehnte lang lebt der Plantagenarbeiter Andre Dembele, 49, in Ketten. Bewegungslos hockt er in der Schwüle auf seinem Bett, inmitten von Exkrementen und schwirrenden Fliegen. Ein Skelett, das von Pergamenthaut überzogen ist, mit gelben Fingernägeln wie Krallen. Nur selten hebt sich das Tuch an der Türöffnung und er bekommt eine Blechschale mit gestampftem Maniok oder etwas Wasser hereingeschoben. Die Enkel hat er nie kennen gelernt, die Beerdigung des Vaters fand ohne ihn statt.
WeiterlesenNord-Süd geht auch anders: Deutsche Psychiatriebeschäftigte lernen von Ärzten und Fachpersonal aus Burkina Faso. Wir sind der Meinung, dass Entwicklungszusammenarbeit keine Einbahnstraße sein darf. Vergangenen Sommer hatten wir ein siebenköpfiges Team aus Psychiatern, Fachkrankenpfleger und Zentrumsleiter aus Bobo-Dioulasso zu einer zweiwöchigen Fortbildung nach Deutschland, nach Reutlingen, eingeladen. Sie besichtigten die stationäre Psychiatrie wie auch verschiedene Wohngruppenkonzepte. Und immer auch hielten sie Vorträge und gaben Seminare über ihre Arbeit.
Auf dem Bild der Psychiater Siranyan Sélouké in Aktion vor zahlreichem Fachpublikum der Reutlinger Klinik für Psychiatrie und Psychosomatik.
„Als ich zehn Jahre alt war, starb meine Mutter. Sie war auf einmal sehr erschöpft, hatte keine Kräfte mehr und blieb nur noch im Haus. Auf einmal war sie tot. Keiner wusste, was sie hatte, keiner konnte helfen. Mein kleiner Bruder ist auch gestorben. Und meine kleine Schwester.
WeiterlesenDiese Bilder taugen nur schlecht für die Spendenwerbung – schauen Sie selbst: Kartons und Zertifikate, Pillen und Ampullen.
WeiterlesenWeihnachten ist vorbei, und unsere Arbeit geht weiter. Ein Projekt, das uns sehr berührt, liegt in der Stadt Tenkodogo liegt mitten in der Provinz, südlich der Hauptstadt von Burkina Faso. Die Gegend gehört zu den ärmsten des Landes. Immer noch sind hier viele Kinder unterernährt.
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