Januar 2021

Zugegeben, wir wurden allmählich sehr nervös

Zugegeben, wir wurden allmählich sehr nervös. Für eine starke Summe von 7500 Euro hatten wir im Herbst Psychopharmaka für unser Partnerzentrum in Korhogo, Elfenbeinküste, bestellt. Die NGO Apotheke „Action Medeor“ in Nordrhein-Westfalen hatte logistisch geholfen, und am 25.11. letzten Jahres brachte eine Frachtmaschine der Air Ghana die Palette mit Medikamenten nach Abidjan, der großen Küstenmetropole des Landes. Und dort, obwohl sie dringend in Korhogo benötigt wurde, von mehr als 1200 PatientInnen, blieb sie dann hängen. Im Lagerhaus des Zolls.

Die Lieferung von Psychopharmaka ist weltweit immer, auch zurecht, ein kompliziertes Unterfangen. Doch zu Corona-Zeiten ist die Versorgung ein wahrer Albtraum geworden. In den vergangenen Jahren wurden die von uns finanzierten Medikamente über das Nachbarland Burkina Faso nach Korhogo geliefert – schnell und unkompliziert. Doch seit der Corona-Krise ist die Grenze zwischen beiden Ländern geschlossen, und es mussten neue Wege gefunden werden.

Also Abidjan. Also ein Spediteur, der die Lizenz zur Einfuhr von Medikamenten hat. Doch der blieb aus unerfindlichen Gründen lange untätig. Bis er die Zollgebühren gezahlt hatte und er die dringend benötigte Fracht an eine Mitarbeiterin des Nationalen Programms für psychische Gesundheit (PNSM) übergeben hatte, bis alle nötigen Papiere des Gesundheitsministeriums endlich vorlagen, bis die PNSM die Fracht die 560 Kilometer nach Korhogo gefahren hatte – vergingen zwei gute Monate.

Die Fotos zeigen das Personal von Korhogo und unseren Vertreter vor Ort, Coulibaly Adama, beim Durchzählen der Lieferung – sehr erleichtert. Bis zur nächsten Lieferung in wenigen Monaten werden sie daran arbeiten, raschere und zuverlässigere Transportkanäle aufzutun.

31.01.2021
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